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Nicht ganz gelungene Baumfällarbeit

März 2023 – Tagelange Sperrung der Strecke Hamburg – Hannover wegen Baumfällung.

Klingt nach einer normalen Meldung. Leider war es keine angekündigte, ordnungsgemäße Baumfällung, sondern eher der missglückte Versuch, selbst an etwas Hand anzulegen, was man besser den Profis überlassen sollte.

Was war passiert. Zwei Personen aus Celle war der Baum zwischen ihrem Garten und der Bahnlinie ein Dorn im Auge, da die Äste in ihren Garten ragten.

Angeblich hatten sie die Bahn schon entsprechend aufgefordert in Aktion zu treten.

Als dies den Beiden zu lange dauerte, bis etwas geschah, griffen sie zur Selbsthilfe und zur Säge.

Ergebnis: Abgesägte Äste fielen auf die Oberleitung und einen Güterzug. Die Strecke musste gesperrt werden; 382 Züge waren betroffen. Es gab Verpätungen, Umleitungen und Zugausfälle. Insgesamt ergab die Aktion 20000 Minuten Verspätung. Das sind über 330 Stunden.

Nach derzeitigen Ermittlungen stand der Baum auf DB Gelaände und hätte deshalb von den Beiden nicht gefällt werden dürfen.

Nun ermittelt die Bundespolizei gefährlichen Eingriffs in den Bahnbetrieb.

Wahrscheinlich haben sie doch den Ast abgesägt, auf dem sie saßen.

KISS and say Good-Bye

Die DB AG verabschiedet ihre KISS InterCity Züge

Im Jahr 2019 kaufte die DB AG von der österreichischen Westbahn siebzehn Doppelstock-Triebzüge vom Typ „KISS 200“, um sie nach einer Umarbeitung (Fenster wurden durch mobilfunktransparente Sicherheitsscheiben ersetzt, und Kabel neu verlegt) als Intercity auf den Strecken Dresden-Berlin-Warnemünde und auf der Gäubahn Stuttgart – Zürich einzusetzen.

KISS 200 Intercity in Stuttgart Hbf Oben bei Abfahrt nach Zürich
KISS 200 in Stuttgart Hbf

Die hochwertig eingerichteten Züge erfreuten sich bei den Fahrgästen großer Beliebtheit. Und für die DB AG war es notwendig, diese Züge einzusetzen, da die Bombardier Twindexx-Vario Doppelstockzüge nicht zeitgerecht geliefert werden konnten.

Da die KISS 200 jedoch Exoten im Fuhrpark der DB AG sind und zur Wartung je ein Zug abends von Berlin und von Stuttgart zu den ÖBB-Stadler-Services in Wien zur Instandhaltung gefahren werden musste, war das auf die Dauer keine Lösung.

Inzwischen sind die Twindexx-Vario Züge geliefert und somit können die KISS 200 aus dem Verkehr gezogen werden.

Twindexx-Vario IC mit schiebender 147 568-0
Twindexx-Vario IC von Bombardier

Trotzdem kam die Ankündigung Anfang 2025 überraschend, als die DB AG verkündete, die Züge bei DB Gebrauchtzug zu verkaufen.

Inzwischen sind sie dort auch gelistet und haben auch schon einen Käufer: Die ÖBB.

Kein Ausbau des DB-Werks Neumünster

10. Mai 2025

Der ursprüngliche Ausbau des DB Instandhaltungswerkes Neumünster ist obsolet. Laut einer Mitteilung der Deutschen Bahn haben sich neue Kennzahlen ergeben. Vor allem die „Verjüngung der Fernverkehrsflotte“ geht schneller über die Bühne als geplant und auch die Wartungsarbeiten könnten immer mehr von der „schweren Instandhaltung“ in die regelmäßigen nächtlichen Wartungsintervalle integriert werden.

Ursprünglich hatte die DB AG geplant, 320 Millionen Euro in den Ausbau des Werkes zu investieren.

Die Bahn teilte auch weiter mit:
„Die im vergangenen Jahr angekündigte Investition in Höhe von rund 320 Millionen Euro, mit der das Werk Neumünster von 2027 an für die schwere Instandhaltung des neuen ICE L ausgebaut werden sollte, hat sich daher als nicht mehr erforderlich erwiesen“.

Einer der Schwerpunkte von Neumünster ist auch die schwere Instandhaltung der IC Waggons; ICs werden von Wagenzügen jedoch sukzessive durch Triebzüge ersetzt. Weitere Kernkompetenzen des Werkes in Neumünster sind die Modernisierung von Triebwagen mit Elektro- und Verbrennungsantrieb und die Komponentenaufarbeitung von Drehgestellen, Küchenkomponenten, Klimaanlagen und WC-Komponenten.

Das Bahnnetz über die Jahrhunderte

Die Berliner Morgenpost hat einen Artikel veröffentlicht, der für Bahnfans interessant sein könnte.

Eine Bahnkarte 1835 – 2022 zeigt in einer Animation die Bahnstreckenentwicklung in Deutschland.

Der Link führt zu dem externen Angebot der Berliner Morgenpost; Somit keine Verantwortung meinerseits für die Richtigkeit der Inhalte.

Zum externen Link „Bahn-Karte: Schienennetz Deutschland 1835 bis heute“ der Berliner Morgenpost

Prognose und Fakten

Unser Verkehrsminister (korrekt Bundesminister für Digitales und Verkehr) Volker Wissing will den Strassenbau vehement vorantreiben, weil eine „Gleitende-Langfrist-Verkehrsprognose“ ergeben hat, dass der Güterverkehr zwischen 2019 und 2051 um 46% zunehmen wird.

Dabei wird in der Prognose aufgeteilt zwischen den einzelnen Verkehrsträgern. Und dabei legt der LKW Transport um 54% zu, der Bahntransport um 33% und die Binnenschifffahrt bleibt auf dem jetzigen Stand.

Wenn man dies mit den heutigen Verhältnissen vergleicht, wird der LKW Verkehr von 73 auf 77,5 % steigen, die Bahn von 19% auf 17,3% sinken und die Binnenschifffahrt von 8 auf 5,2%

„Allianz pro Schiene“ sieht diese Prognose nicht als Grundlage für eine faktenbasierte Politik, sondern als Einladung zum Nichtstun, da die Untersuchung auf den heutigen Gegebenheiten aufbaut.

Der Vorsitzende des gemeinnützigen Verkehrsbündnisses, Martin Burkert: „Prognosen sind keine Fakten. Wer sich als Minister hinter Prognosen versteckt, um den überfälligen Wandel in der Verkehrspolitik auszusitzen, hat ein problematisches Berufsverständnis.“

Wissing erteilte quasi dem in der Koalitionsvereinbarung festgelegten Ziel, den Marktanteil der Güterbahnen zu steigern, eine Absage.

Die Studie enthält als Randbedingungen keinerlei Verkehrswendemaßnahmen und geht von einem sinkenden Marktanteil der Güterbahnen im Vergleich zu heute aus.

Für Allianz pro Schiene-Vorstandsmitglied Hans Leister passt da auch die Aussage des Verkehrsstaatssekretärs Michael Theurer ins Gesamtbild, der Deutschlandtakt werde erst „in den nächsten 50 Jahren als Jahrhundertprojekt“ umgesetzt.

Die Beschleunigungskommission Schiene hat Empfehlungen aufgezeigt, die aber scheinbar im Bundesverkehrsministerium seit Monaten in der Warteschleife sind.

Wenn der Deutschlandtakt bei dem „Bummeltempo der Regierung“ nicht mehr in diesem Jahrzehnt in Gänze umzusetzen ist, dann muss der Minister sagen, bis wann der Deutschlandtakt kommt und auch „einen verbindlichen Etappen-Umsetzungsplan“ vorlegen. Diese Etappen mit konkreten Verbesserungen für die Kunden und zusätzlichen Infrastrukturkapazitäten „müssen vom Parlament beschlossen und mit Geld hinterlegt werden“.

Allianz pro Schiene-Geschäftsführer Dirk Flege

74 Millionen Förderung

Schadstoff- und Lärmreduzierung bei der Bahn ist dem Bund eine Förderung von 74 Millionen wert. Diese 74 Millionen sollen in alternative Zugantriebe investiert werden.

Die 74 Millionen Unterstützung sind bis 2024 geplant. Mit dem Geld sollen Fahrzeuge mit elektrischem Antrieb gefördert werden, die ihre Energie aus Batterien oder Brennstoffzellen gewinnen und somit auch auf Strecken ohne Oberleitung fahren können.

Zu den geförderten Einrichtungen gehören somit auch Infrastrukturmaßnahmen, die eine Aufladung der Batterien oder ein Betanken der Wasserstofftanks zulassen.

Im Rahmen des Koalitionsvertrages haben Union und SPD vereinbart, bis 2025 siebzig Prozent der deutschen Schienenwege zu elektrifizieren. Zur Zeit sind es ungefähr 61 Prozent.

Insbesondere Nebenstrecken auf denen Regionalzüge verkehren sind nicht elektrifiziert. Dort muss also in den nächsten Jahren aufgeholt werden.

Schneewochenende in Norddeutschland

Am Wochenende soll es in Norddeutschland extrem kalt werden und sehr viel Schneefall geben.

Schneeverwehungen und vereiste Stromleitungen könnten auch den Bahnverkehr zum Erliegen bringen oder zumindest für Zugausfälle und Verspätungen sorgen.

Die Deutsche Bahn zeigt sich aufgrund dieser Tatsachen kulant und auch Fahrkarten lassen sich stornieren oder flexibel bis sieben Tage nach Störungsende. Das Erstattungsformular ist bei der Deutschen Bahn online erhältlich.

SBB: Weitere Preissenkungen und Serviceverbesserungen als Dank für Kunden

Re 4/4 (420 138) SBB
Foto: J.Wagner

Die Schweizer SBB verzeichnen ein gutes Halbjahresergebnis 2019 und geben „als Dank für die Geduld im betrieblich anspruchsvollen Jahr“ zusätzlich 60 Millionen Franken in Form von Preissenkungen und Serviceverbesserungen an ihre Kundinnen und Kunden weiter.

Dies habe ich heute auf der Webseite der SBB gelesen. „Geht doch“, hab ich mir gedacht. Geht es nur in der Schweiz, wo Bahnfahren auch nicht billiger ist als in Deutschland, trotzdem viele Bahn fahren und jetzt zumindest einen kleinen Dank dafür bekommen, dass sie die Bahn als Transportpartner gewählt haben.

Ich frage mich, ob die Schweiz und Deutschland wirklich in puncto Bahnverkehr oder gar öffentlichem Nah- und Fernverkehr so gar nicht vergleichbar sind, oder ob die Deutsche Bahn (mit dem Verkehrsministerium zusammen) nicht ein wenig etwas von unseren Schweizer Nachbarn lernen kann.

„Konkret erwarten SBB Kundinnen und Kunden folgende Preis- und Servicemassahmen: 

Alle GA-Kunden, welche per 15. Oktober 2019 im Besitz eines gültigen GA sind, erhalten ab dem 16. Oktober 2019 automatisch eine Gutschrift von 50 Franken (2. Klasse) bzw. 100 Franken (1. Klasse) auf ihr Kundenkonto. 

Halbtax-Kunden profitieren von den zusätzlichen Sparbilletten und haben bereits Anfang August Gutschriften im Umfang von 39 Millionen Franken erhalten. 

Die SBB erhöht die Rabattsumme für Sparbillette um 20 Millionen Franken auf insgesamt 120 Millionen Franken. 

Die SBB investiert zusätzlich 8 Millionen Franken in die Sauberkeit von Zügen, mehr Präsenz in Zügen und an Bahnhöfen, in Spezialangebote im Speisewagen und für Schulreisen sowie in Rabatte von 50 Prozent auf SBB Zusatzleistungen wie Gepäcktransporte. „

https://news.sbb.ch/artikel/92487/weitere-preissenkungen-und-serviceverbesserungen-als-dank-fuer-kunden

GDL blockiert Schienenwege

Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer hat für gestern Abend einen dreistündigen Warnstreik angekündigt, weil die Verhandlungen mit der Bahn AG nicht zufriedenstellend verliefen. In der Presse wurde berichtet, dass dies in erster Linie den Güterverkehr betreffen würde. Somit seien die Bahnreisenden von diesem Streik nicht betroffen.
Als ich dies gelesen habe, war für mich klar, dass eben die Güterzüge die Rangierbahnhöfe nicht verlassen würden beziehungsweise an einem Bahnhof dementsprechend abgestellt würden, um den Forderungen der GDL Nachdruck zu verleihen. Auch nicht zeitgerecht ankommende Güterzüge haben ja einen direkten Einfluss auf den Ertrag des Unternehmens, in dem Falle auch der DB AG. GDL blockiert Schienenwege weiterlesen

Mit jeder Goldmedaille kostenlos mit dem Zug durch Deutschland

Die olympischen Winterspiele in Sotschi sind jetzt auch was für Bahnfahrer:
Die Deutsche Bahn AG verspricht jedem Eigentümer der Gold Bahncard 25 (Kosten: 25 Euro für die 2. Klasse, 50 Euro für die 1. Klasse) am Tag nach einem Goldmedaillengewinn eines deutschen Sportlers freie Fahrt durch Deutschland.
Ok, das hatten wir schon ein paar Mal bei Fussballmeisterschaften. Dieses Mal werden aber sicher einige unserer Athleten uns eine Freifahrt gönnen.
Reservieren Sie sich schon mal die folgenden Tage:

10. Februar
12. Februar
13. Februar
14. Februar
24. Februar

Warum?
Lesen Sie dazu den Artikel auf www.welt.de