Archiv der Kategorie: Grosse Bahn

OpenStreetMap für Eisenbahn-Interessierte

Fast alle kennen Google Maps, den Kartendienst von Google. Allgegenwärtig, bekommt man schnell die gewünschten Informationen und die Strecken, die man bereisen will. Ob mit Auto, per Fahrrad, mit den Öffentlichen oder zu Fuß.

So ist es nicht verwunderlich, dass auch bei Online Kartendiensten quasi die Nummer eins ist.

Aber es gibt auch noch OSM, oder »OpenStreetMap«. Gerne verwende ich dieses Programm, vor allem, wenn ich Kartendaten in meinen Blogs teilen möchte (siehe zum Beispiel die »Monatsbilder« bei »Juckplotz.de«.

Heute habe ich gelesen, dass es auch eine »Eisenbahnversion« bei OpenStreetMap gibt: Die »Open Railway Map«

Viele Informationen kann man dort abrufen, zum Beispiel:

  • Infrastruktur
  • Höchstgeschwindigkeiten
  • Signale und Sicherungssysteme
  • Elektrifizierung
  • Spurweiten

Die Karte zeigt Brücken, Tunnel, Grenzstationen, Nebengleise, Haupt- und Anschlussgleise und vieles mehr.

Auf dem Screenshot kann man zum Beispiel den Bahnhof Portbou in Katalonien, Spanien sehen.
Portbou ist ein Bahnhof, in welchem die europäische Normalspur und die spanische Breitspur zusammenkommen.
Auf der Karte habe ich »Spurweiten« ausgewählt und es werden die »Normalspur« als schwarze Linien dargestellt und die »Breitspur« als gelbe Linien.

Bahnhof Portbou Open Railway Map

Natürlich ist die Angabe nicht lückenlos, wird diese weltweite Karte doch, wie alles bei OSM, von Freiwilligen eingepflegt.
Was natürlich die Chance auch für die Akribischen unter uns ist:
Mitmachen und die Lücken füllen und etwaige Fehler korrigieren.

Weiterführende Links (öffnen im neuen Tab / Fenster; die Verantwortung für die verlinkten Seiten liegt beim jeweiligen Seitenbetreiber):
https://www.openstreetmap.de/
https://openrailwaymap.org/

Kein Licht am Ende des Eurotunnels

Schon 30 Jahre gibt es den Tunnel zwischen dem europäischen Festland und den Britischen Inseln. Ein Traum wurde wahr und unzählige Reisende nehmen das Angebot wahr, um schnell ins Zentrum Londons zu kommen.

Eurostar Logo an der Seite eines Eurostar Zuges

Für Deutsche Reisende ist allerdings ein Umstieg in Paris oder Brüssel nötig, um in den Genuß der Röhre unter dem Kanal zu kommen.
Und das wird in der nächsten Zeit so bleiben.

Grund sind die unterschiedlichen Stromsysteme der Bahnen, was sich technisch sicher lösen liese, aber auch die an deutschen Bahnhöfen fehlenden Einrichtungen zur Passabfertigung, die bei der Reise nach Großbritannien nötig sind.

Die Tunnelbetreibergesellschaft Getlink ist bestrebt, neben dem Unternehmen Eurostar auch anderen Anbieter auf dem Markt den Tunnel zu öffnen, alleine die DB AG, die gerne direkt nach London fahren würde, sieht zumindest derzeit keine Chance, auch die unterschiedlichen Sicherungssysteme der Länder zu vereinheitlichen.

Somit sind wir Reisenden zu einem Stopover in Brüssel oder Paris gezwungen. Vielleicht sollten wir dabei einfach das Schöne mit dem Nützlichen verbinden und die beiden „Transferstädte“ einfach ein wenig länger besuchen.

Der Weg ist das Ziel, wie es so schön heisst.

Kein Ausbau des DB-Werks Neumünster

10. Mai 2025

Der ursprüngliche Ausbau des DB Instandhaltungswerkes Neumünster ist obsolet. Laut einer Mitteilung der Deutschen Bahn haben sich neue Kennzahlen ergeben. Vor allem die „Verjüngung der Fernverkehrsflotte“ geht schneller über die Bühne als geplant und auch die Wartungsarbeiten könnten immer mehr von der „schweren Instandhaltung“ in die regelmäßigen nächtlichen Wartungsintervalle integriert werden.

Ursprünglich hatte die DB AG geplant, 320 Millionen Euro in den Ausbau des Werkes zu investieren.

Die Bahn teilte auch weiter mit:
„Die im vergangenen Jahr angekündigte Investition in Höhe von rund 320 Millionen Euro, mit der das Werk Neumünster von 2027 an für die schwere Instandhaltung des neuen ICE L ausgebaut werden sollte, hat sich daher als nicht mehr erforderlich erwiesen“.

Einer der Schwerpunkte von Neumünster ist auch die schwere Instandhaltung der IC Waggons; ICs werden von Wagenzügen jedoch sukzessive durch Triebzüge ersetzt. Weitere Kernkompetenzen des Werkes in Neumünster sind die Modernisierung von Triebwagen mit Elektro- und Verbrennungsantrieb und die Komponentenaufarbeitung von Drehgestellen, Küchenkomponenten, Klimaanlagen und WC-Komponenten.

Das Bahnnetz über die Jahrhunderte

Die Berliner Morgenpost hat einen Artikel veröffentlicht, der für Bahnfans interessant sein könnte.

Eine Bahnkarte 1835 – 2022 zeigt in einer Animation die Bahnstreckenentwicklung in Deutschland.

Der Link führt zu dem externen Angebot der Berliner Morgenpost; Somit keine Verantwortung meinerseits für die Richtigkeit der Inhalte.

Zum externen Link „Bahn-Karte: Schienennetz Deutschland 1835 bis heute“ der Berliner Morgenpost

Achtung Stromschlag !!!!

Aus aktuellem Anlass auch hier die Warnung an alle Bahnfahrer*innen:

Bevor Sie die Netzsteckdose in Ihrem Zug verwenden, nehmen Sie diese bitte in Augenschein !
Und zwar wirklich nur mit den Augen; berühren Sie die Steckdose nicht mit Händen oder Gegenständen !

Grund dieser Warnung sind Ereignisse in den letzten Wochen, die nahelegen, dass Stromsteckdosen in Zügen bewusst manipuliert werden.

Mehrfach haben Menschen, die die Netzsteckdose (sie hat die übliche Haushaltsstromspannung von 240 V) in den Zügen nutzen wollten, einen Stromschlag erlitten. Die hinzugezogene Polizei konnte in mehreren Fällen feststellen, dass Metallstifte aus den Steckdosen ragten, die zum Stromschlag führten.

Seien Sie also vorsichtig und melden Sie solche manipulierten oder auch beschädigte Steckdosen umgehend dem Zugbegleitpersonal.

Quelle: https://bahnblogstelle.com/206902/bahnreisende-erleidet-stromschlag-im-zug-bundespolizei-warnt/

Talgangbahn – Der Bahnhof Truchtelfingen ist Geschichte

Auf meinen Seiten »Die Talgangbahn« beschreibe ich die Geschichte der inzwischen seit einigen Jahren stillgelegten Bahn zwischen Albstadt-Ebingen und Albstadt-Onstmettingen.

Nachdem seit einiger Zeit die Chancen für eine Reaktivierung der Strecke wieder gut stehen; natürlich, nachdem die Bahninfrastruktur der heutigen Zeit angepasst wurde, war auch klar, dass die Bahnhöfe an der Strecke auch umgestaltet werden müssen.

Für den Bahnhof Albstadt-Truchtelfingen war jedoch schon länger klar, dass er nicht an seiner ursprünglichen Stelle stehen bleiben wird.

Der Bahnhof wurde dem Freilichtmuseum Neuhausen ob Eck angeboten, welches aber kein Interesse gezeigt hatte.

Nun wurde der Bahnhof ohne vorherige Ankündigung im Auftrag des Landratsamtes abgerissen.

Und dies hat für eine Empörung in der Bevölkerung Albstadts gesorgt. Es war klar, dass der Bahnhof irgendwann abgerissen werden muss, da anscheinend die Substanz durch Pilzbefall unbrauchbar geworden war.

Die Menschen in Albstadt haben aber zumindest eine vorherige Ankündigung erwartet. Nicht einmal die Stadtverwaltung wurde informiert, was angeblich bei Abbrucharbeiten auch nicht notwendig ist.

Der Bahnhof Truchtelfingen wurde in einer Art Fertigbauweise im Jahr 1901 erbaut. Dies war zur Jahrhundertwende eine Bauweise, die oft bei kleinen Bahnhöfen Anwendung gefunden hat.

Der Bahnhof Truchtelfingen ist also jetzt Geschichte. Am 21. März 2023 wurde er dem Erdboden gleichgemacht.

Für die Talgangbahn hat der Gemeinderat Albstadt 2022 der Reaktivierung zugestimmt. Die Trasse gehört dem Zollernalbkreis und wurde nie entwidmet. Es sollen neue Bahnhaltestellen in den Stadteilen Ebingen, Truchtelfingen, Tailfingen und Onstmettingen entstehen.

Somit ist zu hoffen, dass die anderen Bahnhöfe erhalten bleiben.

Prognose und Fakten

Unser Verkehrsminister (korrekt Bundesminister für Digitales und Verkehr) Volker Wissing will den Strassenbau vehement vorantreiben, weil eine „Gleitende-Langfrist-Verkehrsprognose“ ergeben hat, dass der Güterverkehr zwischen 2019 und 2051 um 46% zunehmen wird.

Dabei wird in der Prognose aufgeteilt zwischen den einzelnen Verkehrsträgern. Und dabei legt der LKW Transport um 54% zu, der Bahntransport um 33% und die Binnenschifffahrt bleibt auf dem jetzigen Stand.

Wenn man dies mit den heutigen Verhältnissen vergleicht, wird der LKW Verkehr von 73 auf 77,5 % steigen, die Bahn von 19% auf 17,3% sinken und die Binnenschifffahrt von 8 auf 5,2%

„Allianz pro Schiene“ sieht diese Prognose nicht als Grundlage für eine faktenbasierte Politik, sondern als Einladung zum Nichtstun, da die Untersuchung auf den heutigen Gegebenheiten aufbaut.

Der Vorsitzende des gemeinnützigen Verkehrsbündnisses, Martin Burkert: „Prognosen sind keine Fakten. Wer sich als Minister hinter Prognosen versteckt, um den überfälligen Wandel in der Verkehrspolitik auszusitzen, hat ein problematisches Berufsverständnis.“

Wissing erteilte quasi dem in der Koalitionsvereinbarung festgelegten Ziel, den Marktanteil der Güterbahnen zu steigern, eine Absage.

Die Studie enthält als Randbedingungen keinerlei Verkehrswendemaßnahmen und geht von einem sinkenden Marktanteil der Güterbahnen im Vergleich zu heute aus.

Für Allianz pro Schiene-Vorstandsmitglied Hans Leister passt da auch die Aussage des Verkehrsstaatssekretärs Michael Theurer ins Gesamtbild, der Deutschlandtakt werde erst „in den nächsten 50 Jahren als Jahrhundertprojekt“ umgesetzt.

Die Beschleunigungskommission Schiene hat Empfehlungen aufgezeigt, die aber scheinbar im Bundesverkehrsministerium seit Monaten in der Warteschleife sind.

Wenn der Deutschlandtakt bei dem „Bummeltempo der Regierung“ nicht mehr in diesem Jahrzehnt in Gänze umzusetzen ist, dann muss der Minister sagen, bis wann der Deutschlandtakt kommt und auch „einen verbindlichen Etappen-Umsetzungsplan“ vorlegen. Diese Etappen mit konkreten Verbesserungen für die Kunden und zusätzlichen Infrastrukturkapazitäten „müssen vom Parlament beschlossen und mit Geld hinterlegt werden“.

Allianz pro Schiene-Geschäftsführer Dirk Flege

Re 4/4 I 10001

Die 1946 gebaute Re4/4 I mit der Nummer 10001 wird gerade bei SBB Historic einer umfassenden Revision unterzogen.

Letztes Jahr (2022) wurden die Drehgestelle in den Werkstätten der Zentralbahn in Meiringen komplett zerlegt und überarbeitet.

In der Zwischenzeit wurden die vier Fahrmotoren durch die Firma Gebr. Meyer revidiert und nachdem sowohl Drehgestelle als auch Fahrmotoren im Depot Olten angekommen waren, konnten alles zusammengebaut werden.

Der Innenraum der alten Dame wurde mit Trockeneis gereinigt. Mit diesem Verfahren können auch starke Verschmutzungen und schmierige Substanzen ohne Beanspruchung der Kabel oder anderen sensiblen Teilen entfernt werden.

Im Frühjahr 2023 soll die Inbetriebsetzung stattfinden und die Leistungen für historische Fahrten ist für Herbst 2023 geplant.

Dann kann sie sicher wieder vor historischen Leichtschnellzügen fotografiert werden wie damals am 10. August 1997, als ich sie (noch auf Diafilm) in Zürich HB ablichtete

Quelle: Newsletter SBB Historic vom 4.3.2023

Typenblatt unter: https://www.sbbarchiv.ch

SBB-Historic: Neue Online-Fahrzeugdatenbank mit Typenskizzen

Die SBB-Historic haben ein umfangreiches historisches Archiv, welches öffentlich zugänglich ist.

Neben vielen anderen interessanten Dokumenten hat SBB-Historic die ersten 55 historischen Schienenfahrzeuge der Sammlung auf der Online-Datenbank zugänglich gemacht.

Die Informationen zu den Fahrzeugen wurden grundlegend überprüft, teilweise neu recherchiert, erweitert und neu gegliedert.

Zu jedem Fahrzeug gibt es ein Typenbild und eine Typenzeichnung. Ergänzt werden die Datensätze mit vielen Fotografien.

Neben den bahngeschichtlichen Hintergründen zu jedem Fahrzeug finden sich eine Chronik sowie zugehörige Zahlen und Fakten auf einem sehr hohen Qualitätsniveau.
Die originalgetreu kolorierten Typenbilder erlauben den direkten Grössenvergleich der Fahrzeuge.

Auch können die Typenbilder genutzt werden, um ganze Züge darzustellen.

Die Datenbank wird ständig erweitert.

Externe Links:
SBB-Historic
Direct zur SBB-Historic Online-Datenbank

Ausbau für Wörth – Strassbourg gefordert

Der Verkehrsausschuss des Nationalrates der Schweiz hat den Schweizer Bundesrat aufgefordert, mit Deutschland und Frankreich über den Ausbau der bis heute nicht elektrifizierten linksrheinischen Strecke von Wörth/Rhein über Lauterbourg nach Strassbourg zu verhandeln.

Die Schweiz sieht auch eine Option, sich an der Finanzierung der Arbeiten in Deutschland zu beteiligen, da sie die Strecke als einen wichtigen Zubringer zur „Neuen Eisenbahn Alpentransversale“ (NEAT) sieht.

Mit wenig Mitteln könne durch den Ausbau eine zusätzliche Kapazität von 60 Güterverkehrstrassen realisiert werden.

Ausserdem würde das Nadelöhr der rechtsrheinischen Rheintalbahn und damit das Ausfallrisiko bei Betriebsstörungen vermindert.