Alle Beiträge von J. Wagner

Schöngeredete Preissenkung

„Die DB AG senkt die Preise für Fernzüge“, so oder so ähnlich lauten in der letzten Zeit die Schlagzeilen in verschiedenen Medien. Tatsächlich werden die Preise für Fernzugverbindungen um ca 10% günstiger.
Richtig ist:
Die DB AG verzichtet – endlich einmal- auf die alljährliche Preissteigerung und lässt die Preise stabil. Zumindest für die Fernzugverbindungen. Zu den Nahverkehrsverbindungen komme ich später.

Die sogenannte „Preissenkung“ ist schilcht und ergreifend die Reduzierung der Mehrwertsteuer, von der Bundesregierung beschlossen, um Bahnfahren attraktiver zu machen. Bahnfahrkarten über 50 Km werden jetzt statt 19% MwSt nur noch 7% fällig, was bei einer „Rückwärtsrechnung“ vom momentanen Endbetrag ca 10% Reduktion bedeutet.

Also keine Rede von „Die DB AG senkt die Preise“; die Nettopreise bleiben dieses Jahr ausnahmsweise gleich und es werden eben auf diese 7% statt 19% MwSt fällig.

Dass es den Verkehrsunternehmen nicht daran gelegen ist, den Wechsel vom Individualverkehr auf die „Öffis“ zu unterstützen, zeigt sich hingegen in Nahverkehr: Die Preise werden – wie jedes Jahr – steigen. Und auch die DB AG macht bei diesen Steigerungen mit.

Ob es wirklich „nur“ 20% der Nahverkehrskunden mit der Preiserhöhung trifft, wie die „FAZ“ in ihrem Artikel schreibt, kann ich nicht prüfen.

Mir ist es in diesen Artikel nur wichtig, aufzuzeigen, dass nict ein Unternehmen wie die Bahn AG die Preise gesenkt hat, sondern dass es keine „Netto-Preissenkung“ geben wird, sondern eine, wenn auch erfreuliche, Anpassung des MwSt Satzes. Es gelten nun bei allen Bahnreisen die 7% MwSt Satz.

Lokführer – wieder ein Traumberuf?

Es gab Zeiten, da wollte angeblich jeder Junge Lokführer werden. Dies ist lange her und man hat in den letzten Jahren beim Thema „Bahn“ eher Zugausfälle, Verspätungen und wetterbedingte Störungen in Erinnerung als eine Abhandlung über den „Traumberuf Lokführer“

Tatsächlich ist es so, dass in den letzten Jahren und auch heute noch viele Menschen fehlen, die den Traum zum Beruf machen. Etliche Zugausfälle rühren daher, dass zum Beispiel bei einer Grippewelle einfach keine Lokführer mehr einspringen konnten, da die Personaldecke durch fehlenden Nachwuchs zu dünn war.
Die Gründe für den Personalmangel sind sicher vielfältig (gewesen). Dienstpläne, Einsparungen wegen Gewinnmaximierung etc.

Nun scheint jedoch eine Trendwende eingekehrt zu sein. Laut einer Mitteilung der „Allianz pro Schiene“ konnte die Beschäftigtenzahl der Lokführer in den letzten drei Jahren um zwölf Prozent gesteigert werden.

Es wird sogar davon gesprochen, dass sich für Lokführer hervorragende Wahlmöglichkeiten eröffnen. Sie können sich Arbeitsplatz und Arbeitgeber aussuchen. Alle Lokführer sind unbefristet angestellt und die Lokführer-Arbeitslosenquote liegt bei unter ein Prozent.

„Mehr Personal ist eine zentrale Voraussetzung, um Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit nachhaltig zu verbessern.“

Dirk Fiege ( Geschäftsführer des gemeinnützigen Verkehrsbündnisses Allianz pro Schiene)

Link zum Bericht von Allianz Pro Schiene

60 Jahre GT 4 – „Der gelbe Klassiker“

Am 27. Oktober 2019, lud der Verein „Stuttgarter Historische Straßenbahnen e.V.“ zum Jubiläum „60 Jahre GT 4“. Der Gelenktriebwagen 4 der Maschinenfabrik Esslingen wurde von 1959 bis 1965 an die Stuttgarter Straßenbahnen AG geliefert. Extra für Stuttgarts Topografie entwickelt, kauften jedoch auch die Verkehrsbetriebe in Neunkirchen, Freiburg im Breisgau und Reutlingen diese Fahrzeuge, so dass am Ende bis 1968 insgesamt 380 Exemplare ausgeliefret wurden. Die SSB hatten alleine 350 Fahrzeuge bis Dezember 2007 im Einsatz. Dann endete in Stuttgart auch offiziell der Straßenbahnbetrieb.

Einen Bildbericht gibt es auf meinem Blog „Juckplotz“ unter https://juckplotz.de/2019/11/01/60-jahre-gt-4-der-gelbe-klassiker/

SBB: Weitere Preissenkungen und Serviceverbesserungen als Dank für Kunden

Re 4/4 (420 138) SBB
Foto: J.Wagner

Die Schweizer SBB verzeichnen ein gutes Halbjahresergebnis 2019 und geben „als Dank für die Geduld im betrieblich anspruchsvollen Jahr“ zusätzlich 60 Millionen Franken in Form von Preissenkungen und Serviceverbesserungen an ihre Kundinnen und Kunden weiter.

Dies habe ich heute auf der Webseite der SBB gelesen. „Geht doch“, hab ich mir gedacht. Geht es nur in der Schweiz, wo Bahnfahren auch nicht billiger ist als in Deutschland, trotzdem viele Bahn fahren und jetzt zumindest einen kleinen Dank dafür bekommen, dass sie die Bahn als Transportpartner gewählt haben.

Ich frage mich, ob die Schweiz und Deutschland wirklich in puncto Bahnverkehr oder gar öffentlichem Nah- und Fernverkehr so gar nicht vergleichbar sind, oder ob die Deutsche Bahn (mit dem Verkehrsministerium zusammen) nicht ein wenig etwas von unseren Schweizer Nachbarn lernen kann.

„Konkret erwarten SBB Kundinnen und Kunden folgende Preis- und Servicemassahmen: 

Alle GA-Kunden, welche per 15. Oktober 2019 im Besitz eines gültigen GA sind, erhalten ab dem 16. Oktober 2019 automatisch eine Gutschrift von 50 Franken (2. Klasse) bzw. 100 Franken (1. Klasse) auf ihr Kundenkonto. 

Halbtax-Kunden profitieren von den zusätzlichen Sparbilletten und haben bereits Anfang August Gutschriften im Umfang von 39 Millionen Franken erhalten. 

Die SBB erhöht die Rabattsumme für Sparbillette um 20 Millionen Franken auf insgesamt 120 Millionen Franken. 

Die SBB investiert zusätzlich 8 Millionen Franken in die Sauberkeit von Zügen, mehr Präsenz in Zügen und an Bahnhöfen, in Spezialangebote im Speisewagen und für Schulreisen sowie in Rabatte von 50 Prozent auf SBB Zusatzleistungen wie Gepäcktransporte. „

https://news.sbb.ch/artikel/92487/weitere-preissenkungen-und-serviceverbesserungen-als-dank-fuer-kunden

Wandregal aus Brio Schienen

Viele Eisenbahnbegeisterte werden sicher noch eine Holzeisenbahn der Marke „Brio“ oder eine Kopie rumliegen haben. Manchmal wird auch in der Spielekiste des schon erwachsenen Kindes noch die eine oder andere  Brio Schiene sinnlos herum liegen, weil der Rest der Bahn schon weiter verschenkt wurde.

Auf dem Blog „Diemoebelbloggerin“ habe ich eine interessante Idee für diese Teile gefunden: Ein kleines Holzregal aus geraden Brio Schienen. Eine Schiene an der Wand ist zum Beispiel geeignet, um Postkarten, kleine Fotos oder ähnliche Dinge schön und rutschfest aufzustellen.

Oder man kramt die Brio Bahn wieder aus und stellt sie auf die an die Wand gedübelten Schienen

Genaueres bei „diemoebelbloggerin“

 

Fleischmann Insolvent

Der bayerische Traditionshersteller für Modelleisenbahnen hat heute Insolvenz angemeldet. Nicht etwa, weil er nichts mehr verkauft, sondern weil mit den Erträgen von 33 Angestellten die betriebliche Pensionskasse „gefüttert“ für 600 ehemalige Mitarbeiter „gefüttert“ werden muss.
Das 1887 gegründete Unternehmen Fleischmann wurde 2008 von der Modelleisenbahn Holding übernommen, zu der auch der Modelleisenbahnhersteller Roco gehört.

Die Insolvenz soll einen Weiterbestand von Fleischmann sichern, ohne die Lasten der Pensionskasse schultern zu müssen. Es ist geplant, dass der Pensions-Sicherungs-Verein die Verbindlichkeiten der Pensionskasse übernimmt.

Es macht keinen Sinn, wieder über das veränderte Konsumverhalten oder die „Konkurrenz“ der Computerspiele zu lamentieren. Dies sind Tatsachen, denen die Modellbahnindustrie in den letzten Jahren ins Auge gesehen hat und durch, bestimmt schmerzhafte, Umstrukturierung und Firmenzusammeschlüsse reagiert hat.

Bei Fleischmann schlägt jetzt ein „Langzeitbumerang“ zurück. Betriebliche Pensionskassen wurden gegründet, um den Angestellten eine „Prämie im Alter“ zu sichern. Durch den notwendigen Abbau der Personalstärke spielt sich jetzt der demografische Wandel im Kleinen innerhalb des Unternehmens ab. Wenige müssen für viele etwas erwirtschaften.
Man kann jetzt darüber viel diskutieren zum Thema „Rücklagen“, „Vorausschauend wirtschaften“ etc., was ich hier nicht möchte und, auf Grund meiner fehlenden betriebswirtschaftlichen Ausbildung auch nicht möchte.

Ich hoffe für Fleischmann und auch alle Modelleisenbahner und Fleischmann Fans, dass dem Antrag stattgegeben wird, die Firma weiter existieren kann und die ehemaligen „Fleischmänner“ ihre ihnen zustehende Pensionen bekommen.

Wieder aktiv

Volldampf

 

Der letzte Eintrag bei „Herrn Kneiffs Meinung“ ist jetzt fast ein Jahr alt. Für einen Blog eine eigentlich tödliche Pause. Warum nichts mehr kam? Auf der einen Seite hat sich meine Freizeitbeschäftigung wieder mehr auf das Fotografieren konzentriert, und zum anderen hatte ich einfach keine Lust, immer wieder die GdL Streiks zu kommentieren.

Wie viel ich hier in Zukunft schreiben werde, und wie sich der Blog (weiter)entwickelt, werden wir sehen. Ich finde Bahnreisen immer noch eine interessante Art, die Umgebung zu erkunden, und auch die ganze Thematik um die Bahn herum ist noch immer sehe interessant für mich.

Somit werde ich im allgemeinen Sommerloch wieder anfangen, auf „Herrn Kneiffs Meinung“ zu posten

Viele Grüsse an alle Leserinnnen und Leser

Ihr Herr Kneiff

GDL blockiert Schienenwege

Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer hat für gestern Abend einen dreistündigen Warnstreik angekündigt, weil die Verhandlungen mit der Bahn AG nicht zufriedenstellend verliefen. In der Presse wurde berichtet, dass dies in erster Linie den Güterverkehr betreffen würde. Somit seien die Bahnreisenden von diesem Streik nicht betroffen.
Als ich dies gelesen habe, war für mich klar, dass eben die Güterzüge die Rangierbahnhöfe nicht verlassen würden beziehungsweise an einem Bahnhof dementsprechend abgestellt würden, um den Forderungen der GDL Nachdruck zu verleihen. Auch nicht zeitgerecht ankommende Güterzüge haben ja einen direkten Einfluss auf den Ertrag des Unternehmens, in dem Falle auch der DB AG. GDL blockiert Schienenwege weiterlesen

Mit jeder Goldmedaille kostenlos mit dem Zug durch Deutschland

Die olympischen Winterspiele in Sotschi sind jetzt auch was für Bahnfahrer:
Die Deutsche Bahn AG verspricht jedem Eigentümer der Gold Bahncard 25 (Kosten: 25 Euro für die 2. Klasse, 50 Euro für die 1. Klasse) am Tag nach einem Goldmedaillengewinn eines deutschen Sportlers freie Fahrt durch Deutschland.
Ok, das hatten wir schon ein paar Mal bei Fussballmeisterschaften. Dieses Mal werden aber sicher einige unserer Athleten uns eine Freifahrt gönnen.
Reservieren Sie sich schon mal die folgenden Tage:

10. Februar
12. Februar
13. Februar
14. Februar
24. Februar

Warum?
Lesen Sie dazu den Artikel auf www.welt.de

Eisenbahn unsicher ?

Es ist wie verhext:  Lange Zeit passiert, zumindest in unserem näheren Umfeld, kein Eisenbahnunglück, und dann das schreckliche Unglück in Spanien, kurz darauf gefolgt mit dem Unfall in der Schweiz.
Medien wären nicht Medien, wenn sie aus diesen Vorkommnissen nicht Titelgeschichten machen würden. Es wird gefragt, wie sicher unsere Bahnen sind, ja, ob man überhaupt noch Zug fahren kann.
Und zu allem Überfluss macht dann die Deutsche Bahn in Mainz Schlagzeilen, dass der Lehrbetrieb nur noch eingeschränkt stattfinden kann, weil Personal fehlt.
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