Schlagwort-Archive: Insolvenz

Fleischmann Insolvent

Der bayerische Traditionshersteller für Modelleisenbahnen hat heute Insolvenz angemeldet. Nicht etwa, weil er nichts mehr verkauft, sondern weil mit den Erträgen von 33 Angestellten die betriebliche Pensionskasse „gefüttert“ für 600 ehemalige Mitarbeiter „gefüttert“ werden muss.
Das 1887 gegründete Unternehmen Fleischmann wurde 2008 von der Modelleisenbahn Holding übernommen, zu der auch der Modelleisenbahnhersteller Roco gehört.

Die Insolvenz soll einen Weiterbestand von Fleischmann sichern, ohne die Lasten der Pensionskasse schultern zu müssen. Es ist geplant, dass der Pensions-Sicherungs-Verein die Verbindlichkeiten der Pensionskasse übernimmt.

Es macht keinen Sinn, wieder über das veränderte Konsumverhalten oder die „Konkurrenz“ der Computerspiele zu lamentieren. Dies sind Tatsachen, denen die Modellbahnindustrie in den letzten Jahren ins Auge gesehen hat und durch, bestimmt schmerzhafte, Umstrukturierung und Firmenzusammeschlüsse reagiert hat.

Bei Fleischmann schlägt jetzt ein „Langzeitbumerang“ zurück. Betriebliche Pensionskassen wurden gegründet, um den Angestellten eine „Prämie im Alter“ zu sichern. Durch den notwendigen Abbau der Personalstärke spielt sich jetzt der demografische Wandel im Kleinen innerhalb des Unternehmens ab. Wenige müssen für viele etwas erwirtschaften.
Man kann jetzt darüber viel diskutieren zum Thema „Rücklagen“, „Vorausschauend wirtschaften“ etc., was ich hier nicht möchte und, auf Grund meiner fehlenden betriebswirtschaftlichen Ausbildung auch nicht möchte.

Ich hoffe für Fleischmann und auch alle Modelleisenbahner und Fleischmann Fans, dass dem Antrag stattgegeben wird, die Firma weiter existieren kann und die ehemaligen „Fleischmänner“ ihre ihnen zustehende Pensionen bekommen.

Märklin: Gläubiger genehmigen Insolvenzplan

Märklin E-Lok aus den 1950er Jahren

Die Gläubiger von Märklin haben einer Abschlagszahlung und einer Weiterführung des Unternehmens in Eigenregie zugestimmt.
Mit 99,8 % hatte am heutigen Dienstag, 21. Dezember 2010, die Gläubigerversammlung dem Plan zugestimmt, die Firma Märklin erst in den nächsten Jahren an interessierte Investoren zu verkaufen.
Aus dem laufenden Geschäftsbetrieb sollen zunächst 33 Millionen Euro an die Gläubiger erstattet werden. Dies sind zehn Prozent des Gesamtgläubigervolumens. Die restlichen 90 Prozent sollen dann später bei einem Verkauf an die Gläubiger zurückgezahlt werden.
„Alle Beteiligten sind sich darin einig, dass der Investorenprozess ohne jeglichen Verkaufsdruck weiter betrieben werden soll“, sagte Insolvenzverwalter Michael Pluta nach dem Gläubigertreffen. Märklin: Gläubiger genehmigen Insolvenzplan weiterlesen