Berliner S-Bahn: Die drei „M“ im Prüfbericht

Der von der Deutschen Bahn AG in Auftrag gegebene Prüfbericht über die Berliner S-Bahn  führt vor allem drei „M“s als Grund für die desolaten Zustände auf:
Materialfehler, Missmanagement und Manipulationen

Die meisten Probleme der Berliner S-Bahn basiern auf Material- und technischen Fehlern:
Zu dünne Radscheiben, Achsen aus falschem Material, Bremsen, die zu einem extrem verlängertem Anhalteweg führen.
Die Triebzüge werden nachgerüstet, deshalb gibt es immer noch Einschränkungen beim S-Bahn Verkehr in Berlin.

Aber auch das Management der S-Bahn Berlin glänzte durch mangelhafte Prozesse. Kaum Weiterbildung und keine brauchbaren Wartungsunterlagen, geschweige denn ein Qualtitätsmanagement.
Auf Grund der Führungskultur sind die Mitarbeiter teilweise resigniert haben.

Im Sommer vergangenen Jahres wurde die komplette Führung der Berliner S-Bahn ausgetauscht. Jetzt soll sich auch die Staatsanwaltschaft mit den strafrechtlichen Konsequenzen des Managementversagens befassen. Derzeit werden die nötigen Reparaturen mit Hochdruck durchgeführt, auch Fahrzeughersteller Bombardier ist mit von der Partie. Spätestens im kommenden Jahr soll alles wieder normal laufen.

Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer sieht den Bahn-Konzern in der Pflicht.
Die Bahn AG habe die Berliner-S-Bahn mit überzogenen Gewinnerwartungen unter Druck gesetzt. Es sei offensichtlich mehr Wert darauf gelegt worden, ein solches Unternehmen als Melkkuh für Innenfinanzierungskraft – und damit für betriebswirtschaftliche Werte – herzunehmen, als den Zielen und den Bedürfnissen der Kunden nachzukommen. Die Bahn müsse überall pünktlich, schnell, sauber und zuverlässig fahren. Die Kunden müssten sich auf den öffentlichen Nahverkehr verlassen können.

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