ICE 3 für Eurotunnel – Frankreich gefällt das gar nicht

Nachdem am Wochenende zwei Sicherheitstests mit 300 Freiwilligen und ICE 3 Fahrzeugen im Eurotunnel nach Angaben der Betreibergesellschaft „Eurotunnel “ erfolgreich  absolviert wurden, regt sich sowohl die französische Alstom als auch der für den Verkehr zuständige französische Staatssekretär. Es scheint so, dass nun mit Vehemenz ein Einsatz der Siemens Fahrzeuge im Eurotunnel verhindert werden soll.Die Eurotunnel- Betreibergesellschaft erwägt, in Zukunft nicht nur die bisherigen Alstom Fahrzeuge in den Tunnel zu lassen, sondern ab der nächsten Generation von Schienenfahrzeugen auch die Siemens ICEs in die engere Wahl zu ziehen. Alstom-Chef Patrick Kron hat auf diese Ankündigung mit einer Klage gedroht. Rückendeckung bekommt Alstom durch den für Verkehr zuständigen Staatssekretär Dominique Bussereau. Dieser hat Eurotunnel zurecht gewiesen: „Wir haben den Chefs von Eurotunnel und Eurostar von Beginn an gesagt, dass anderes Zugmaterial als das von Alstom den Tunnel nicht durchfahren kann. Und deshalb ist die Entscheidung von Eurostar null und nichtig.“

Bussereau sieht darin keine Einflussnahme von Seiten des französischen Staates, auch wenn Kron als enger Freund des französischen Staatspräsidenten gilt und Frankreich natürlich die Aufträge von 600 Millionen Euro gerne im eigenen Land sehen möchte. Laut Bussereau gehe es  nicht um Alstom-Züge oder andere Züge, sondern um Sicherheit. Unter anderem genüge der ICE 3 nicht den Motorisierungsvorschriften und auch die Zuglänge sei nicht eingehalten. Siemens fährt mit zwei aneinander gekoppelten Halbzügen durch den Tunnel, wobei in den Vorschriften stehe, die Züge hätten durchgängig, also von vorne bis hinten begehbar zu sein.

Sowohl Eurotunnel Chef Gounon als auch die Deutsche Bahn sind trotz allem zuversichtlich, dass die ICE 3 die Sicherheitstests bestehen und die Zulassung bekommen werden.
Laut französischem Verkehrsministerium könne diese Prüfung durchaus zwei Jahre dauern.

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