H0-Welcher Maßstab?

Als ich in den späten 1960er Jahren meine erste H0 Anlage immer an Weihnachten hatte, waren die D-Zug Wagen hinter meiner E-Lok mein grösster Stolz. Heute habe ich noch die Wagen mit einer Länge von 24cm.Damals war die Modellbahn eine Spielbahn und die Wagen hingen trotz ihrer „Kürze“ ziemlich in dern Kurven, aber es hat mich erst viel später interessiert.

Meine nächsten Schnellzugwagen waren dann 26,4 cm lang, also Maßstab 1:100. Die Kurvenradien wurden zumindest im sichtbaren Anlagenbereich großzügiger verlegt und ich bin noch heute mit diesem Längenkompromiss zufrieden.

Dann kamen die „maßstäblich richtigen“ Waggons, also in 1:87. Die Waggons sind 30 cm lang und man merkt es schon, wenn man einen gemischten Zug zusammen stellen will. Also bin ich bis heute bei den 26,4 cm Waggons geblieben.

Einige Exoten, die ich mal geschenkt bekam, kamen von Fleischmann und Rivarossi oder Lima und hatten ganz andere Längen. Diese Waggons bleiben in der Schachtel, weil sie zu gar keinem Verband passen.

Und jetzt flattert die „Insiderpost“ von Märklin (ja ich bin „Insider“ Mitglied, bitte nicht mit mir darüber diskutieren ;-)… ) in meinen Briefkasten. Exklusiver Schnellzug mit Baureihe 03.10 und sechs verschiedene Schnellzugawagen. Klasse, denke ich. Zwar nicht genau meine Epoche, aber sieht stark aus – auch ein starker Preis – aber erst mal weiter lesen.

Und dann kommts: „Gepäck- und Personenwagen im großzügigen Längenmaßstab 1:93,5  (…) Schürzen Speisewagen im vollen Längenmaßstab ….

Ein Exklusivset mit sechs Waggons für knappe 300 Euro… Und das ganze Set im Längenmix !

Schade, dass Märklin sich so wenig Mühe macht, homogene Sets anzubieten. Aber wahrscheinlich sind Insider so kritiklos und kaufen trotzdem, es ist ja ein limitiertes Modell … limitiert auf 5x 93,5 und 1x 87 ….

5 Gedanken zu „H0-Welcher Maßstab?“

  1. Die alte Geschichte des „Man kann es nicht jedem Recht machen!“

    Der eine will fahren, der andere rangieren, der Dritte will Maßstabstreue…

  2. PS: Im Marketing eines Modellbahnherstellers zu arbeiten kanncih mir als sehr kompliziert vorstellen. Egal wie, man sitzt immer zwischen den Stühlen: Markterfolg für das Unternehmen, Zufriedenheit der vielen, vielen unterschiedlichen Kunden… das ist nicht einfach.

  3. Keine Frage: Eine Modellbahn und die Modelle leben von Kompromissen. Dies ist auch ok. Ich wundere mich bloss über einen Längenmix in einem Exklusivset.

  4. Genau darum geht es ja: Es handelt sich um einen Wagenmix. Ich vermute aus dem Grund, da sich in dieser Packung Waggons befinden, die aus dem bestehenden Repertoire zusammengefügt wurden. Also gibt es diese Waggons vom Hersteller nicht in einer anderen Länge.
    Jetzt gibt es m.E. zwei Möglichkeiten:
    1) Nur Wagen aus dem Repertoire nehmen, die gleich lang sind und somit eine Komposition anbieten, die nicht attraktiv ist.

    2) Wagen neu konstruieren, die dem einheitlichen Längenmaß entsprechen.

    Punkt 2 würde neue (immense) Kosten aufwerfen und hier bleibt die FRage, ob der Kunde diese bereit ist zu bezahlen?

  5. Ich will dieses Thema jetzt nicht unnötig in die Länge ziehen, weil ich im Grunde deiner Meinung bin. Mich hat nur gewundert, dass eine exklusive Zusammenstellung zu einem „exklusiven“ Preis diesen Mix anbietet. Stellt Märklin nun auf 1:87 Maßstab um, dann werden ja sowieso Formen gebraucht… Ist es etwa ein „Ausverkauf“ der verkürzten Wagen an Insider Mitglieder?
    Rüstet Märklin nicht um, dann wird der Längenmix im Angebot m.E. nicht unbedingt zur Transparenz des Angebotes beitragen. Aber der „Insider“ bestimmt auch in diesem Falle, wie das Angebot angenommen wird. Und Märklin ist weniger Modellbahn als Kapitalanlage.

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