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Der neue Dampfzug

Es tut sich was auf der Alb.
Die Zukunft beginnt am am 1. Mai 2021 !

Und lassen Sie sich nicht täuschen: Das Beitragsbild zeigt die Werkstätte der Hohenzollerischen Landesbahnen am 1. Mai 1993.

Wer hätte damals gedacht, dass 28 Jahre später auf den Schienen zwischen Hechingen, Gammertingen und Sigmaringen ein Zug mit Wasserstoffantrieb im regulären Betrieb erprobt werden soll.

Dazu wurde eine Absichtserklärung vom Verkehrsministerium mit den Unternehmen Südwestdeutsche Landesverkehrs-AG (SWEG) und ALSTOM Transport Deutschland GmbH unterzeichnet.

Die Brennstoffzellentechnik zur Marktreife verbessern ist das Ziel des Einsatzes auf der anspruchsvollen Strecke. Brennstoffzellenzüge könnten eine klimafreundliche Alternative zum Dieselzug werden, wenn keine Oberleitung vorhanden ist.

Der „Coradia iLint“ von Alstom wird während der Einsatzzeit Mai bis Dezember 2021 in der SWEG Werkstätte Gammertingen gewartet. Alstom wird eine Wasserstoff-Tankstelle zur Verfügung stellen. Die SWEG wird in dieser Zeit einen Dieseltriebzug abstellen und der iLint soll somit 100% den Fahrplanbetrieb übernehmen.

Die Strecke Hechingen – Gammertingen – Sigmaringen über die Schwäbische Alb ist eine anspruchsvolle Strecke mit vielen Kurven und Steigungen und somit eine Herausforderung für den neuen Zug.

Die Strecken von Tübingen nach Sigmaringen sind schon seit Jahrzehnten in der Diskussion elektrifiziert zu werden. Da dies jedoch eine hohe Investition bedingt, ist eventuell der Brennstoffzellenzug eine umweltfreundliche Alternative zum aktuellen Dieselbetrieb.

Wie funktioniert der Brennstoffzellenantrieb?

In einer Brennstoffzelle reagieren Wasserstoff und Sauerstoff miteinander. Diese Reaktion erzeugt elektrischen Strom und (als Abfall) Wasserdampf. Der Strom treibt den Zug an und in die Umwelt wird reiner Wasserdampf entlassen. Eine saubere Dampflokomotive.

Der Wasserstoff wird an einer Wasserstofftankstelle getankt. Erzeugt wird der Wasserstoff durch Elektrolyse. Dabei wird Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff aufgespalten. Dazu benötigt man natürlich auch Energie. Und da ist zu hoffen, dass diese Energie auch aus nachhaltigen Energiequellen gewonnen wird.

Denn erst dann kann man wirklich die 330 Tonnen CO2 pro Jahr einsparen, die momentan ein Dieseltriebzug auf der Strecke erzeugt.