GDL blockiert Schienenwege

Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer hat für gestern Abend einen dreistündigen Warnstreik angekündigt, weil die Verhandlungen mit der Bahn AG nicht zufriedenstellend verliefen. In der Presse wurde berichtet, dass dies in erster Linie den Güterverkehr betreffen würde. Somit seien die Bahnreisenden von diesem Streik nicht betroffen.
Als ich dies gelesen habe, war für mich klar, dass eben die Güterzüge die Rangierbahnhöfe nicht verlassen würden beziehungsweise an einem Bahnhof dementsprechend abgestellt würden, um den Forderungen der GDL Nachdruck zu verleihen. Auch nicht zeitgerecht ankommende Güterzüge haben ja einen direkten Einfluss auf den Ertrag des Unternehmens, in dem Falle auch der DB AG.

Gestern abend sah das dann ganz anders aus. Der gesamte S-Bahn Verkehr im Raum Stuttgart war blockiert, weil die GDL die Lokomotiven auf den Verkehrswegen abgestellt hat. Vorbereitet waren darauf weder die Fahrgäste noch die Bahn.

Im Gegensatz zu anderen Ländern ist Deutschland nicht streikgeplagt und somit auch nicht streikerprobt. Für uns ist ein Streik fast immer Ausnahmezustand und wenn er angekündigt wird, dann versuchen wir, das Beste daraus zu machen.

Ich frage mich, was die GDL Aktion wirklich bezwecken sollte. Die betroffenen Fahrgäste haben zum grössten Teil Zeitfahrkarten (Monatskarten oder Ähnliches), so dass der Schaden nicht bei der Bahn lag, sondern bei den Fahrgästen, die ihre Heimfahrt mit dem Taxi bewerkstelligen mussten etc.

Ich möchte hiermit klarstellen, dass ich nicht die Tarifautonomie und die damit verbundenen Möglichkeiten in Frage stelle, sondern schlicht und ergreifend die Sinnhaftigkeit des gestrigen Vorgehens.

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