Neben der Spur – Zwischenfälle in Stuttgart Hbf

Gleisvorfeld Stuttgart Hbf 2010Zweimal entgleiste in diesem Jahr ein InterCity in Stuttgart Hauptbahnhof. Zweimal an derselben Weiche. Es kann Zufall sein, es kann aber auch wirklich eine Schwachstelle sein, die im Zusammenhang mit den Baumassnahmen im Stuttgarter Hauptbahnhof im Zuge des „Stuttgart 21“ Projektes stehen.

Es ist logisch, dass sich die S21 Gegner gerne die Vorfälle zum Anlass nehmen, weiter gegen das Bahnprojekt zu schimpfen. Und es ist auch verständlich, dass die Deutsche Bahn erst einmal von „reiner Spekulation“ redet.

Heute, am 9. Oktober 2012, ist nun der dritte Zug an eben dieser Weiche entgleist. Die Bahn hatte im Zuge der Analyse des letzten Unfalles einen unbesetzten Testzug über die Strecke geschickt.

Für die Allgemeinheit erhärten sich nun die Vermutungen, dass diese Weiche die Ursache der Entgleisungen ist.In diesem Zusammenhang scheint es wichtig zu sein, die Diskussion über das Für und Wider von Stuttgart 21 nicht an diesen Unfällen fest machen zu wollen.  Auch bei einem Umbau des Kopfbahnhofes nach den Ideen der K21 (Kopfbahnhof 21) Befürworter hätte es zu solchen Zwischenfällen kommen können.

Viel mehr ist bei diesen Zwischenfällen zu fragen, warum sie passieren können, wie bei Umbaumassnahmen die Sicherheit der Verkehrswege geprüft wird (und dann die Verkehrswege entweder freigegeben oder gesperrt werden), und warum nach der ersten Entgleisung nicht schon nähere Untersuchungen stattgefunden haben.

Kritiker sprechen davon, dass die Gleisführung für bestimmte, ältere Waggons zu eng sei. Die Deutsche Bahn spricht wieder von Spekulationen, weiss aber nicht, wie sie es widerlegen soll.

Leben wir wirklich in einer Zeit, in welcher wir alle nur denkbaren Werkzeuge nutzen können, um sogenannte Projekte zu realisieren, Vorgänge zu simulieren und Szenarien zu entwerfen, aber keine Ahnung mehr haben, wie  sie sinnvoll anzuwenden sind?

Wenn es sich wirklich herausstellt, dass die Gleisanlagen im Stuttgarter Hauptbahnhof nicht sauber geplant und der Bau nicht sauber durchgeführt wurde, so muss sich nicht nur die Deutsche Bahn, sondern auch das Eisenbahnbundesamt gefallen lassen, nicht ordentlich gearbeitet zu haben.

Spätestens nach der ersten Entgleisung hätten genauere Untersuchungen stattfinden müssen.

Auch wenn bis heute glücklicherweise keine Schwerverletzten oder gar Toten zu beklagen waren, ist es nicht unbedingt eine gute Werbung für das angeblich sicherste Verkehrsmittel.

Ich bin gespannt, wie es weiter geht.

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