Farbkonzept

Rot – Grün – Blau  Viel zu lau
Schon 1969 waren die Lokomotiven und Reisezugwagen der Deutschen Bundesbahn mit ihrem dunklen Grün, Blau oder Rot nicht mehr zeitgemäß und passten auch nicht in das Erscheinungsbild einer modernen Bahn.

Ein neues Farbkonzept musste her. So liess man 1970 bis 1974 Reisezugwagen und Triebwagen der BR 614 in sogenannten „Popfarben“ lackieren.
Die Popfarben bestanden aus einem weissgrauen Grundton (Kieselgrau RAL 7032) und unterschiedlich farbigen Fensterbändern, die je nach Funktion und/oder Wagenklasse rot, blau, orange, grün oder violett lackiert waren.
Die Dächer erhielten die Farbe “Umbragrau” (RAL 7022), die Drehgestelle “Tiefschwarz” (RAL 9005). Rahmen waren entweder “Umbragrau” oder “Tiefschwarz” lackiert. Über dem Rahmen verliefen bei den meisten Reisezugwagen je ein Zierstreifen in “Kieselgrau” und in der Farbe des jeweiligen Fensterbandes.
Auf Höhe der Fenster wurde ein sogenanntes Fensterband als gestalterisches Mittel eingesetzt. Sechs verschiedene Farbtöne wurden im Bereich des Fensterbandes an annäherns allen Gattungen von Reisezugwagen getestet. Die genauen Bezeichnungen und Farbvarianten finden Sie auf der Seite “Popfarben”. Diese Farben fanden beim Publikum und in der Fachpresse viel Beifall, wurden jedoch nicht weiter verfolgt.

Schon im Frühjahr 1974 stellte man mit den Diesellokomotiven
218 217-8 und 218 218-6
ein neues Farbkonzept der Öffentlichkeit vor.

Die Maschinen hatten eine beige Grundierung und als Kontrastfarbe “Purpurrot” (RAL 3004) bzw. “Ozeanblau” (RAL 5020) an Fensterband, Dach und Rahmenzierlinie.
Während die Kombination “Ozeanblau/Beige” für den allgemeinen Reiseverkehr gewählt wurde, erhielten TEE und später IC Züge die Farbkombination “Purpurrot/Beige”.

Die Reisenden konnten diesem Farbkonzept nicht viel Gutes abgewinnen, fehlten doch die farblichen Unterscheidungen der Wagenklassen und -typen. So war nicht mehr so einfach wie früher zu erkennen, wo die erste Klasse Wagen oder der Speisewagen standen.

In Fachkreisen wurde bemängelt, dass das Farbkonzept mit seinen tristen Farben bei Rangierbewegungen und an kritischen Betriebsstellen (z.B. Bahnübergängen) nicht besser zu erkennen war, als das alte Konzept. Und bei den Bahnfans war die Grenze des Erträglichen erreicht, als Triebfahrzeuge, die im alten Farbkonzept als gestalterisch gelungen bezeichnet werden konnten, durch das neue Konzept „verunstaltet“ wurden (z.B. die Baureihe 220/221 oder 118).
Trotz dieser Kritik wurde das neue Farbkonzept 12 Jahre lang konsequent durchgezogen.

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